Unfruchtbarkeit muss kein Dauerzustand sein und bedeutet nicht, dass Sie nie ein Kind bekommen werden. Vielleicht benötigen Sie einfach die Hilfe eines Spezialisten, um Ihr Ziel zu erreichen.
Es kann viele Gründe geben, warum Sie Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, und die Probleme können beide Partner betreffen. Bei einem Viertel der Fälle ist es nicht möglich, die Ursache herauszufinden.
Im Folgenden erfahren Sie mehr über die häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Männern und Frauen.
Überblick
Schon gewusst?
Der Höhepunkt der fruchtbaren Jahre liegt zwischen den späten Teenagerjahren und Ende zwanzig. Ab dem Alter von 30 Jahren sinkt allmählich die Fähigkeit, schwanger zu werden, da die Anzahl und Qualität der Eizellen naturgemäß abnimmt. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft kann mit Mitte 30 weiter sinken, und im Alter von 45 Jahren ist eine natürliche Schwangerschaft unwahrscheinlich, da dann die Anzahl und Qualität der Eizellen sehr gering ist und sich der Körper auf die Wechseljahre vorbereitet.
Eine Möglichkeit, die Auswirkungen des Alterns auf die Fruchtbarkeit zu überwinden, besteht in der Konservierung von Eizellen in jüngeren Jahren. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Fertilitätserhalt.
Überblick
Ursachen
Diagnose
Behandlung
Was ist Endometriose?
Endometriose ist eine langfristige Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnelt, an anderen Stellen wie den Eierstöcken und Eileitern zu wachsen beginnt.
Die Folgen dieser Erkrankung können Bauch- und Rückenschmerzen oder eine schmerzhafte Periode sein. Vielleicht haben Sie auch Schmerzen beim Sex und Schwierigkeiten beim Versuch, schwanger zu werden.
Wie viele Frauen sind davon betroffen und was sind die Ursachen?
Endometriose mit unterschiedlichen Schweregraden betrifft etwa 10 % der Frauen sowie 30–50 % der Frauen mit Unfruchtbarkeit, doch die Ursache ist nach wie vor unbekannt. Mehrere Theorien legen nahe, dass die Ursache genetisch bedingt sein könnte. Auch können Probleme mit dem Immunsystem oder die Ausbreitung von Zellen der Gebärmutterschleimhaut im Blutkreislauf die Ursache sein.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Endometriose wird anhand von Laparoskopie diagnostiziert, eine sogenannte Schlüssellochoperation, und bis zur Diagnosestellung können oft mindestens 7 Jahre vergehen. Daher sollten Sie so früh wie möglich ärztlichen Rat einholen, wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt.
Wie wird die Erkrankung behandelt?
Endometriose wird normalerweise medikamentös und chirurgisch behandelt.
Wenn Sie nach der Endometriosebehandlung schwanger werden möchten, benötigen Sie möglicherweise als Unterstützung eine Kinderwunschbehandlung.
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Ursachen
Diagnose
Behandlung
Was ist PCOS?
Das polyzystische Ovar-Syndrom (PCOS) tritt häufig auf und beeinträchtigt die Funktion der Eierstöcke, da sie sich durch die Erkrankung vergrößern und viele kleine Zysten bilden. Dies kann dann zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Monatsblutungen führen, was eine Schwangerschaft erschwert. Weitere Symptome sind übermäßiger Haarwuchs, Gewichtszunahme und fettige Haut.
Wie viele Frauen sind davon betroffen und was sind die Ursachen?
Von PCOS sind weltweit etwa 4–20 % der Frauen betroffen. Die genaue Ursache von PCOS ist nicht bekannt, aber die Erkrankung tritt oft familiär gehäuft auf. Sie steht im Zusammenhang mit abnormen Hormonspiegeln im Körper, einschließlich eines hohen Insulinspiegels.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Möglicherweise müssen Sie bei Ihrem Arzt/ Ihrer Ärztin einige Bluttests durchführen lassen, damit der Hormonspiegel überprüft und festgestellt werden kann, ob Sie einen hohen Testosteronspiegel haben. Außerdem kann eine Ultraschalluntersuchung erforderlich sein, um festzustellen, ob in Ihren Eierstöcken eine große Anzahl an Follikeln vorhanden ist (polyzystische Eierstöcke).
Wie wird die Erkrankung behandelt?
Das PCOS kann medikamentös oder chirurgisch behandelt werden.
Wenn Sie nach der PCOS-Behandlung schwanger werden möchten, benötigen Sie möglicherweise als Unterstützung eine Kinderwunschbehandlung.
Etwa 25 % der Fruchtbarkeitsstörungen sind auf Probleme mit dem Eisprung zurückzuführen. Einige Erkrankungen sowie der BMI können bei Problemen mit dem Eisprung eine Rolle spielen und unregelmäßige oder ausbleibende Monatsblutungen verursachen. Probleme mit dem Eisprung können normalerweise mit Medikamenten behandelt werden.
Eileiterprobleme sind für 25–35 % der weiblichen Unfruchtbarkeit verantwortlich. Die Eileiter können durch Vernarbung, eine frühere Infektion oder eine Unterleibsoperation blockiert sein. Verschlossene Eileiter könnten durch einen chirurgischen Eingriff geöffnet werden. Wenn das nicht erfolgreich ist, müssen Sie gegebenenfalls eine IVF (In-vitro-Fertilisation) erhalten.
Etwa 5–10 % der Fruchtbarkeitsstörungen werden durch Myome (Myome oder Leiomyome) verursacht. Myome sind gutartige Wucherungen aus Muskeln und Gewebe, die sich in oder um die Gebärmutter herum entwickeln und dadurch deren Form verändern oder Blockierungen verursachen. Myome können medikamentös oder chirurgisch behandelt werden.
Etwa 10 % der Fälle weiblicher Unfruchtbarkeit werden durch Anomalien des Gebärmutterhalses verursacht. Der Gebärmutterhalsschleim wird benötigt, um die Spermien in der Scheide zur Eizelle zu transportieren. Bei manchen Frauen kann der Schleim zu sauer sein, bei anderen zu dick und klebrig. Daher werden im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung unter Umständen Medikamente benötigt, um schwanger zu werden.
Sexuell übertragbare Infektionen (STI) wie Chlamydien oder Gonorrhö können eine Beckenentzündung (PID) verursachen. Etwa 10–15 % der Frauen mit unbehandelter Chlamydieninfektion entwickeln eine Beckenentzündung. Eine Beckenentzündung kann zum Verschluss der Eileiter führen, was das Risiko einer EileiterschwangerschaftWenn sich ein Embryo außerhalb der Gebärmutter einnistet erhöht. Verschlossene oder geschädigte Eileiter können manchmal chirurgisch behandelt werden, oder Sie müssen sich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen.
Die vorzeitige Menopause betrifft 1 % der Frauen unter 40 Jahren und könnte darauf hinweisen, dass die Eierstöcke nicht mehr richtig funktionieren. Eine Kinderwunschbehandlung kann eine Möglichkeit sein, um bei einer vorzeitigen Menopause dennoch schwanger zu werden.
Einige Krebsbehandlungen wie Chemo-, Strahlen- und Hormontherapie können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, indem sie die Fortpflanzungsorgane und die Hormonproduktion schädigen. Die Veränderung der Fruchtbarkeit kann vorübergehend oder dauerhaft sein. Sie sollten in einem ärztlichen Gespräch klären, welche Auswirkungen diese Behandlung haben kann. In einigen Fällen wird empfohlen, vor Beginn der Krebsbehandlung Maßnahmen zur Erhaltung der Fruchtbarkeit zu ergreifen. Mehr über die Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen, erfahren Sie in unserem Abschnitt Fertilitätserhalt.
Hoden- krampfadern
Hoden- verletzung
Hoden- hochstand
Verschlossene Samenleiter
Eine Varikozele ist die Bildung von erweiterten Venen im Hodensack und betrifft etwa 10–15 % der Männer. In den meisten Fällen sind Varikozelen harmlos. Manchmal führen die geschwollenen Venen jedoch dazu, dass sich die Hoden erwärmen, was die Spermienproduktion beeinträchtigt. Dies kann chirurgisch behandelt werden.
Hodenverletzungen treten bei weniger als 1 % der Männer auf, doch in einem solchen Fall kann diese die Spermienproduktion beeinträchtigen. Es ist nicht immer möglich, Hodengewebe zu reparieren. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Fruchtbarkeit zu erhalten, z. B. durch Kryokonservierung oder Testosteronersatztherapie.
Ein Hodenhochstand ist eine Erkrankung, bei der sich die Hoden eines Jungen nicht an der vorgesehenen Stelle im Hodensack befinden. Diese Erkrankung betrifft etwa 1 von 25 Jungen. Unbehandelt kann sie zu Unfruchtbarkeit führen. Das wichtigste Anzeichen für einen Hodenhochstand ist das Fehlen eines Hodens an der Stelle im Hodensack, wo er sein sollte.
Manchmal können die Samenleiter verschlossen sein, sodass die Samenflüssigkeit keine Spermien mehr enthält. Davon sind etwa 5 % der unfruchtbaren Männer betroffen. Dies kann chirurgisch behandelt werden oder Spermien können nach ärztlicher Entscheidung chirurgisch entnommen werden.
Hodenkrebs
Gendefekt
Mumps
Spermatozoen-Antikörper
Hormonelle Probleme
Hodenkrebs ist eine relativ seltene Krebsart, die nur 1 % aller Krebserkrankungen bei Männern ausmacht. Bei einigen Männern muss der betroffene Hoden gegebenenfalls chirurgisch entfernt werden, was jedoch in der Regel keine Fruchtbarkeitsstörungen verursacht. Einige Krebsbehandlungen wie die Chemotherapie können jedoch nach Anwendung die Hoden schädigen, was als Gonadotoxizität bezeichnet wird. Dies kann die Spermienproduktion beeinträchtigen und in einigen Fällen zu Unfruchtbarkeit führen. Daher könnte die ärztliche Empfehlung lauten, vor der Krebsbehandlung Sperma einzufrieren.
Fehlende oder gelöschte genetische Informationen auf dem Y-Chromosom sind die Ursache für 30 % der schweren Fälle männlicher Unfruchtbarkeit. Genetische Störungen verursachen Unfruchtbarkeit bei Männern, indem sie die Produktion reifer Spermien, die so genannte Spermatogenese, und deren Transport zur Eizelle zur Befruchtung beeinträchtigen. In einigen Fällen können die Spermien per Eingriff entnommen werden. Manche Männer müssen jedoch möglicherweise die Verwendung von Spendersamen in Betracht ziehen, damit eine Empfängnis herbeigeführt werden kann. Erfahren Sie mehr über die Verwendung von Spendersamen.
Mumps beeinträchtigt hauptsächlich dann die Fruchtbarkeit, wenn er die spermienproduzierenden Zellen in den Hoden schädigt. Wenn ein funktionierender Hoden vorhanden ist, ist eine Behandlung möglicherweise nicht erforderlich. Wenn jedoch beide Hoden geschädigt sind, müssen die Spermien möglicherweise chirurgisch entnommen werden, um eine Empfängnis herbeizuführen.
Spermatozoen-Antikörper sind für etwa 3–7 % der Fälle von Unfruchtbarkeit verantwortlich. Sie zerstören Spermien und können produziert werden, wenn der Körper Spermien mit einem Eindringling verwechselt. Dies veranlasst das Immunsystem, sich zu schützen, indem es die Spermien verklumpen lässt und sie an der Fortbewegung hindert. Es gibt Kinderwunschbehandlungen, die helfen, dieses Problem zu lösen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Behandlungsmöglichkeiten.
Hormonelle Probleme sind eher selten die Ursache für Unfruchtbarkeit bei Männern. Bei einigen Männern besteht jedoch ein natürlicher Mangel an follikelstimulierendem Hormon (FSH) und luteinisierendem Hormon (LH). Dieser Mangel hindert die Hoden daran, Testosteron zu produzieren oder gesunde Spermien zu entwickeln. Hormonelle Probleme können mit Medikamenten behandelt werden.
DE-NONF-00505 August 2024
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