Warum ein Behandlungszyklus vielleicht nicht erfolgreich ist

Einleitung Mögliche Gründe für eine erfolglose Behandlung

Die Behandlungserfolge können von Land zu Land, innerhalb eines Landes und von Person zu Person unterschiedlich sein.

So ergab eine große Forschungsstudie in Australien und Neuseeland, dass 33 % der Frauen nach ihrem ersten IVF-Zyklus schwanger werden, bis zu 59 % nach drei Zyklen und bis zu 77 % nach acht Zyklen.

Wenn Sie einen erfolglosen Behandlungszyklus hinter sich haben, könnte ein zukünftiger Zyklus dennoch erfolgreich sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen. Der erste Schritt besteht darin, zu verstehen, warum der Behandlungszyklus nicht funktioniert hat, damit Sie entscheiden können, wie es weitergeht. Normalerweise kann Ihr Arzt/ Ihre Ärztin den Grund für den erfolglosen Behandlungszyklus feststellen und wird mit Ihnen die Details hinsichtlich Ihrer Situation besprechen. Im Folgenden finden Sie Informationen über die häufigsten Gründe, warum eine Kinderwunschbehandlung vielleicht nicht erfolgreich ist.

Zu wenige oder zu viele Eizellen

Wenn Sie eine Behandlung mittels IVF (In-vitro-Fertilisation) oder ICSI (intrazytoplasmatische Spermieninjektion) erhalten, möchte Ihr Arzt/ Ihre Ärztin mehrere Eizellen für die Befruchtung entnehmen. Wenn in Ihren Eierstöcken nicht genügend Follikel heranwachsen, kann Ihr Arzt/ Ihre Ärztin Ihren Behandlungszyklus abbrechen, da nicht genügend Eizellen entnommen werden können. Ihr Behandlungszyklus kann auch abgebrochen werden, wenn zu viele Follikel heranwachsen, da hierdurch das Risiko für ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS) erhöht sein kann.

Wenn Sie eine IUI (intrauterine Insemination) erhalten, müssen Sie einen Eisprung mit einer oder zwei Eizellen haben, damit die Spermien diese befruchten können. Wenn Ihr Arzt/ Ihre Ärztin feststellt, dass sich zu viele Follikel entwickelt haben, kann der Behandlungszyklus aufgrund des Risikos einer Mehrlingsschwangerschaft abgebrochen werden.

Erfolglose Befruchtung

Während die IUI- und IVF-Behandlung bei einigen Spermienanomalien durchaus wirken kann, gibt es Fälle, in denen die Spermien dennoch nicht in der Lage sind, die Eizelle erfolgreich zu befruchten. Bei der IVF führen 5–10 % der Behandlungszyklen nicht zu einer befruchteten Eizelle. Dies kann auf eine abnorme der Spermien zurückzuführen sein oder aus unerklärlichen Gründen geschehen. Probleme mit Spermien können normalerweise mit Methoden wie ICSI umgangen werden, wodurch die Befruchtungsrate gesteigert wird. Wenn die Befruchtung mit ICSI weiterhin erfolglos bleibt, möchten Sie vielleicht einen Samenspender in Betracht ziehen.

Mangelnde Qualität von Embryonen, Eizellen oder Spermien

Eine häufige Ursache für einen erfolglosen IVF-Zyklus ist die mangelnde Qualität der Embryonen. Die Qualität der Ei- und Samenzellen bestimmt die Qualität des Embryos. Einige Eizellen können nicht für die Befruchtung verwendet werden, weil sie nicht reif sind oder sichtbare Anomalien aufweisen. Es gibt derzeit keine Möglichkeit, die Qualität normal aussehender Eizellen zu testen, sodass es vorkommen kann, dass einige Eizellen von geringerer Qualität für die Befruchtung verwendet werden. Die Forschung ist jedoch im Gange. Die Qualität der Spermien ist unter dem Mikroskop leichter zu beurteilen. Faktoren wie eine schlechte Morphologie und eine geringe können die Qualität und die Entwicklung von Embryonen beeinflussen.Ein Embryo von mangelnder Qualität kann sich nicht zu einem Baby entwickeln.

Der Embryo hat sich nicht eingenistet.

Bei einer Kinderwunschbehandlung besteht die Möglichkeit, dass sich der Embryo nicht in der Gebärmutter einnistet. Das kann daran liegen, dass die Gebärmutterschleimhaut, das sogenannte Endometrium, nicht dick genug war, um den Embryo aufzunehmen.⁹ Bei einigen Frauen kann dies ein wiederkehrender Grund für fehlgeschlagene Behandlungszyklen sein, und sie benötigen möglicherweise eine zusätzliche Behandlung, um die Gebärmutterschleimhaut für den Embryotransfer vorzubereiten. Es kann auch sein, dass die Gebärmutterschleimhaut zu dick ist, sodass sich der Embryo nicht einnisten kann. Eine unerwünschte Gebärmutterschleimhaut kann auf Endometriose, Gebärmutterpolypen, einen niedrigen Östrogenspiegel und einige Medikamente zurückzuführen sein. Manchmal kann sich eine befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter einnisten, das wird als Eileiterschwangerschaft bezeichnet. Leider ist es in der Regel nicht möglich, eine Eileiterschwangerschaft zu retten, und die befruchtete Eizelle muss möglicherweise durch eine Behandlung oder eine Operation aus den Eileitern entfernt werden.

Chromosomenanomalien

Chromosomenanomalien bei Embryonen sind sowohl bei natürlichen Schwangerschaften als auch bei Schwangerschaften durch Kinderwunschbehandlung häufig. Bei einigen Chromosomenanomalien kann es vorkommen, dass der Embryo nicht wachsen und sich nicht zu einem Baby entwickeln kann. 10–15 % aller natürlichen Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt, und etwa 50 % sind auf diese Art der Chromosomenanomalien zurückzuführen. Wenn Ihr Arzt/ Ihre Ärztin davon ausgeht, dass Ihre Behandlung aufgrund von Chromosomenanomalien erfolglos war, kann er im Rahmen der IVF-Behandlung einen Gentest Ihrer Embryonen empfehlen, sofern dies nach den geltenden Gesetzen in Ihrem Land zulässig ist.

Lebensstilfaktoren

Es gibt einige Lebensstilfaktoren, die das Risiko eines erfolglosen Behandlungszyklus erhöhen können. Bei Raucherinnen ist die Schwangerschaftsrate bei einer IVF-Behandlung im Vergleich zu Nichtraucherinnen um 30 % niedriger. Sie haben außerdem ein höheres Risiko für Fehlgeburten und ^. Auch Übergewicht kann zu einer erfolglosen Behandlung beitragen: Studien haben niedrigere Schwangerschaftsraten und höhere Fehlgeburtenraten bei übergewichtigen Frauen gezeigt. Wenn Ihr Arzt/ Ihre Ärztin der Ansicht ist, dass der Grund für Ihre erfolglose Behandlung in Ihrem Lebensstil liegt, wird er mit Ihnen besprechen, was Sie ändern können, um Ihre Chancen bei einer künftigen Behandlung zu verbessern. Sie können sich auch über unsere Tipps zum Lebensstil informieren. Hier können Sie mehr über die Auswirkungen einiger Faktoren auf den Versuch, schwanger zu werden, erfahren.

Fehlgeburt

Leider ist es nicht immer möglich, die Gründe für eine Fehlgeburt zu ermitteln, aber das Risiko steigt mit dem Alter der Frau. Die meisten Fehlgeburten lassen sich nicht verhindern, und die meisten frühen Fehlgeburten (die in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten auftreten) werden in der Regel durch Chromosomenanomalien verursacht.Eine Fehlgeburt kann eine körperlich und seelisch äußerst belastende Erfahrung sein. Vielleicht möchten Sie eine therapeutische Beratung und Unterstützung in Erwägung ziehen.

DE-NONF-00505 August 2024

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